Touristen über 100 Kilo dürfen keine Esel mehr reiten

Gepostet am 17 October, 2018

Sebsatian Brandt

Redaktion

Santorin, eine griechische Insel hat ein grundlegendes Problem. Schroffe Kliffen und hohe Kliffen, was für eine gut besuchte Touristen Insel natürlich einen großen Nachteil darstellt. Somit musste der Hafen an einem Punkt gebaut werden, an dem jeder Tourist erst einmal einen Höhenunterschied von 400 Metern überwinden muss. Zur Auswahl stehen hierfür die typisch griechische Art, sich von Eseln die 588 Treppenstufen hoch tragen zu lassen, anstatt sie einfach selber zu überwinden oder die gerade erst neu erbaute Seilbahn zu nutzen.

Santorin und die Hafenstadt Fira mit ihren wunderschönen blauen Dächern

Viele Touristen wollen natürlich auf die typische griechische Art und Weise die wunderschöne Hafenstadt Fira erreichen. Doch für manche unter ihnen ist jetzt definitiv Schluss. Touristen über 100 kg dürfen nun nicht mehr auf Eseln die 588 Treppenstufen überwinden, was zu Fuß für sie wohl eine Qual darstellen würde. Aber für die Esel ist es sicherlich nicht wesentlich angenehmer. Immerhin haben sie ja noch die Möglichkeit, die erst neu erbaute Seilbahn zu nutzen. Tierschützer forderten nämlich eine Verbesserung der Lebensumstände der Esel.

Leidende Esel

Wer schon einmal 100 Kilogramm tragen musste, sofern man überhaupt dazu in der Lage ist, kann sich wohl vorstellen, was das für eine Belastung ist. Hat man nicht offene Schwielen an den Händen, hat man definitiv am nächsten Tag Rückenschmerzen. Und genauso ergeht es auch den Eseln. Ein im Sommer veröffentlichtes Video trug zu der Entscheidung eine Lastgrenze festzulegen bei. Es zeigte einen Esel mit Wirbelsäulenverletzungen und offenen Wunden. Ausgelöst durch falsch sitzende Sättel und zu schwere Touristen. Auch so ergeht es den Eseln auf Santorin nicht besonders gut. Mehrere Male am Tag müssen sie die Strecke von insgesamt 1176 Treppenstufen überwinden und bekommen nicht einmal genügen Wasser oder Nahrung. Dazu kommt noch die brütende Hitze und das ellenlange Warten auf einen neuen Kunden.

Auch für Touristen kann der Ritt gefährlich werden

Manche Esel resignieren einfach, werden aggressiv, beißen Touristen oder andere Esel. Eigentlich total nachvollziehbar bei der Arbeit welche sie tagtäglich leisten müssen. Nur leider existiert der Begriff Sklavenarbeit in der Tierwelt nicht. Schon häufig kam es auch bei Menschen dadurch zu schweren Verletzungen. Esel brachen unter der Last zusammen und ihre Last somit ungebremst auf den harten Steinboden.

Help the Santorini Donkeys

Help the Santorini Donkeys, eine Organisation, welche das Verbot überhaupt erst beim Landwirtschaftsministerium durchsetzte, zweifelt trotzdem immer noch an der Umsetzung der Vorgaben. Die eigentlich getroffenen Richtlinien besagen, dass ein Maultier nunmehr nur eine Last von maximal 100 Kilogramm, und im anderen Fall ein Fünftel ihres eigenen Körpergewichts tragen dürfen. Dazu kommt noch, dass die Nutztiere in einer guten gesundheitlichen Verfassung sein müssen und ausreichend Pausen, sowie Wasser und Nahrung. Man kann es den Maultieren nur wünschen, wenn selbst die Polizei nicht daran interessiert ist, dafür Sorge zu tragen, dass es den Eseln einigermaßen gut ergeht. Als letzter Ausweg bleibt dann nur noch jeden Touristen auf die untragbaren Missstände aufmerksam zu machen und auf ihren Verstand zu bauen.

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