Experten fordern Like-Sperre für Instagram
Gepostet am 18 October, 2018
Likes bekommen. Jeder kennt dieses Gefühl, man lädt ein Foto auf Instagram, Facebook und Co. hoch und bekommt Likes, eine kleine Bestätigung, ein gutes Gefühl. Aber in Wirklichkeit kennt dieses Gefühl eben nicht jeder, es gibt genug Menschen, welche eben nicht diese Anerkennung, Bestätigung, diesen Egopush erhalten.
Gründe dafür sind meist extremst belastend und erdrückend für eben diese Personen. Nicht selten führt so etwas zu psychischen Krankheiten oder Minderwertigkeitsgefühlen. Die Frage ist nun, ist die Likefunktion auf den gängigen Social-Media-Plattformen grundlegend schlecht, oder muss man es einfach hinnehmen nicht zu den Leuten zu zählen, welche unzählige Follower und Likes haben und häufig sogar Geld verdienen? Oder sollten die Betreiber eine Lösung finden, damit sich niemand benachteiligt oder minderwertig fühlen muss? Tatsächlich befassen sich aktuell viele mit diesem Thema, unter anderem auch der bekannte US-Rapper und Influencer Kanye West. Ein entschiedener Gegner der Likefunktion. Damit brachte er den Stein ins Rollen, nun befassen sich auch anerkannte Psychologen mit diesem Thema. Im weiteren Verlauf erfahrt ihr mehr zu dem Thema Likes und zu was diese Funktion alles führen kann.
Influencer kritisiert öffentlich Like-Epidemie
Kanye West, selbst ein weltweit bekannter, gefeierter Rapper und Modedesigner, stellt sich nun öffentlich gegen die Funktion etwas auf Facebook und Co. liken zu können. Warum stellt sich gerade eine Person, welche auf Instagram 209.000 Follower hat gegen diese Funktion? Die Antwort ist leicht, er hat erkannt, welches Ausmaß das Ganze angenommen hat. Jeder ist auf der Jagd nach Likes. Täglich vervielfacht sich die Anzahl dieser selbsternannten Influencer. Follower – und Likeanzahl sind ihre einzigen Absichten. Nicht selten erzielen sie diese durch gestellten Luxus oder einfache Lügen. Bei Menschen, welche nicht zu diesen Influencern zählen führt dies häufig zu Neid, oder dem Gefühl weniger wert zu sein. Manche fühlen sich dadurch gezwungen alles zu tun, um möglichst viele Likes und Follower zu bekommen. Es führt quasi zu einer Sucht, beziehungsweise einem Zwang nach Anerkennung. Genau das beschäftigt Kanye West. Durch seinen medialen Einfluss befassen sich nun auch Spezialisten mit dem wachsenden Problem, dem Problem der Sucht nach Likes.
Was sagen die Experten dazu?
Anerkannte Psychologen und Experten kommen zu dem gleichen Ergebnis. Likes können nicht nur zu einer Sucht führen, sondern gleichermaßen auch zu Krankheiten wie Depressionen oder weit schlimmeren. Womit viele inzwischen ihr Einkommen generieren und ihr Selbstwertgefühl stärken, führt bei anderen genau zum Gegenteil. Entscheiden, ob man Likes bekommen kann oder nicht, kann bisher niemand. Aber genau das ist der Vorschlag der Experten. Eine Funktion, welche jedem die Wahl lässt, ob man für einen geposteten Beitrag Likes bekommen kann oder nicht. Dies würde diese Form von vergleichendem Bewerten, sozusagen den Kampf, die meisten Follower und Likes zu haben beenden. Wer nicht Teil dieser Bewertungsmethode sein will, kann einfach einstellen, dass niemand seinen Beitrag liken kann. Somit würde auch niemand erfahren, wie viele Likes der Beitrag überhaupt bekommen hätte. Man kann also mit niemandem verglichen werden. Das Risiko auf sozialen Netzwerken nicht die erhoffte Anerkennung zu erlangen entfällt. Wer nicht unbedingt darauf angewiesen ist, sein Selbstwertgefühl durch virtuelle Komplimente zu stärken, muss dies auch nicht. Auf langer Sicht würde sich auch das Suchtpotential mindern. Der Stellenwert von Followern und Likes würde sinken. Für die Experten und Kanye West eine Win-Win Situation. Niemand ist mehr gezwungen sich bewerten zu lassen und trotzdem frei die sozialen Medien zu nutzen. Die Attraktivität von Facebook und Co. steigt also auch für eben solche Personen. Für viele die beste Lösung und für manche schon lange überfällig.