Ärger mit der Bahn: Pendlerin strickt einen „Verspätungsschal“

Gepostet am 14 January, 2019

Marius Knickberg

Redaktion

Dass die Bahn für ihre Verspätungen bekannt ist, wissen mittlerweile sicher alle. Eine Frau war nun so kreativ und strickte einen Schal, der die Verspätungen der Fahrten des vergangen Jahres wiedergibt. In drei Farben ist der "Verspätungsschal" gehalten. Grau, Rosa und Rot. Die Tochter der Dame präsentierte den Schal nun der Twitter Welt und erklärte, was es mit den Farben auf sich hat.

Ihre Mutter sei Pendlerin und begeisterte Strickerin, so die Twitter Nutzerin, Sara Weber. Täglich strickte sie zwei Reihen. Wenn die Verspätung der Bahn bei unter fünf Minuten blieb, dann griff sie zur grauen Wollen. Auf zwischen fünf und 30 Minuten Verspätung folgten rosefarbende Reihen. Alles was darüber hinausging wurde in rot in den Schal verewigt.

Die Frau pendelt aufgrund ihrer Arbeit täglich im Münchner Umland umher. In Kombination mit ihrer Strickfreude und ihrer Kreativität entstand während der Fahrten dann der Verspätungsschal, so die Tochter, Sara, auf dem sozialen Netzwerk Twitter, wo ihr Beitrag die Runde machte und viral ging.

Durch die verschiedenen Farben erkennt man gut, dass die Verspätungen im Frühjahr noch eher im "Normalbereich" lagen. Ganz viel grau und rosa, also Verspätungen bis maximal 30 Minuten, sind dort zu sehen. Was beim Schal jedoch direkt ins Auge sticht, ist der extrem lange, rote Abschnitt, der die Verspätungen im Sommer anzeigt.

In den Sommerferien gab es nämlich Schienenersatzverkehr. Das führte dazu, dass die Pendlerin ganze zwei Stunden pro Strecke brauchte und das sage und schreibe sechseinhalb Wochen lang! Für eine normale Fahrt brauche die Frau in der Regel nur 40 Minuten.

Zwar nimmt der große, rote Abschnitt dann letztendlich ein Ende, aber die letzten Monate des Jahres bescherten dem Schal ein wahres farbenfest. Grau, Rosa und Rot. Durch Türstörungen, Weichenstörungen und Verspätungen vorausfahrender Züge, finden man eine ganze Menge roter Reihen im Schal. Sechs Wollknäuel brauchte die Damen - lediglich drei davon waren grau. Das bedeutet, dass sie in der Hälfte ihrer Fahrten mindestens fünf Minuten warten musste.

Auch Fahrgäste aus dem Fernverkehr haben so langsam die Schnauze voll von den Verspätungen. Letzten Sommer lag die Pünktlichkeit im Fernverkehr bei nur 72,1%. Weit entfernt vom Ziel (80%) der Bahn.

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