Kaufland verkauft jetzt krummes Gemüse

Was lächerlich klingen mag, ist leider die Realität. "Unschönes" Obst und Gemüse schafft es gar nicht erst in die Läden. Bei 18 Millionen Tonnen an Lebensmittel, die in Deutschland jährlich in der Tonne landen, ist das besonders traurig. Kaufland wagt mit seiner Aktion "Die etwas Anderen" nun einen neuen Schritt.

Die Lebensmittel-Einzelhandelskette startet nun eine dreimonatige Testphase, in der das nicht perfekt aussehende Obst und Gemüse getrennt angeboten werden soll. Kaufland tritt damit in die Fußstapfen zahlreicher anderer Geschäfte, die "unschöne" Äpfel, Möhren und Kartoffeln bereits in ihren Regalen stehen haben. Aldi Süd, Netto, Rewe und Penny haben es vorgemacht und zeigen, dass es klappt.

Seien wir ehrlich, wenn wir einkaufen, dann greifen wir doch instinktiv zu den schöner aussehenden Äpfeln? Auch die gerade Karotte bekommt Vorrang gegenüber solchen, die "komisch" aussehen. Und das, obwohl das Aussehen von Obst und Gemüse absolut keinen Einfluss auf den Geschmack hat. Der prozentuale Anteil, der es gar nicht erst in die Supermärkte schafft, ist erschreckend.

35% der Kartoffel, 30% der Möhren und 10% der gesamten Apfelernte werden noch auf dem Weg in die Geschäfte ausgemustert, so die Schätzungen des WWF. Dem soll nun ein Ende gesetzt werden. Dass das Obst und Gemüse mit Schönheitsfehlern günstiger angeboten wird, soll das Ganze ins Rollen bringen.

Drei Monate lang testet Kaufland die Aktion. Baden-Württemberg, Bayern und das Saarland gehören zur Testphase. Im Süden Hessens und Rheinland-Pfalz wird man ebenfalls unschönes Gemüse in den Ladentheken von Kaufland vorfinden, das gab die Presseabteilung nun bekannt. In insgesamt über 240 Filialen wird getestet.

Wir sind auf jeden Fall gespannt, wie die Kunden auf das Obst und Gemüse reagieren werden, und ob es so langsam aber sicher zu einen Umdenken kommt.