Katastrophales Bildungsniveau von Schülern: Experte gibt Eltern die Schuld
Gepostet am 22 January, 2019
So schlecht waren Grundschüler in Deutschland noch nie. Das zeigte nun eine kürzlich veröffentlichte IQB-Bildungsstudie. Der Kinderpsychiater Michael Winterhoff sieht die Schuld für das extrem niedrige Niveau jedoch nicht nur bei den Lehrer. Auch die Eltern hätten maßgeblichen Anteil, dass Grundschüler in ganz Deutschland, immer schlechter werden.
Lesen und Zuhören, Mathematik und Rechtschreibung. Zirka 30.000 Schüler und Schülerinnen der Vierten Klasse (Grund- und Förderschule) nahmen im Mai und Juni 2016 am Test teil. Es war erst die zweite Studie, nachdem bereits im Jahre 2011 Schüler auf die Probe gestellt wurden.
Das Ergebnis: In Mathematik, Zuhören und Rechtschreibung sind die Viertklässler Deutschlands schlechter geworden. Lediglich im Lesen blieben sie auf zirka gleicher Stufe, wie zuvor 2011. Die so genannten "Helikopter-Eltern" seien zum Großteil Schuld an der katastrophalen Verschlechterung der schulischen Leistungen, so der Kinderpsychiater Michael Winterhoff.
Solche übervorsorglichen Eltern halten ihr Kind nur zurück. Fühlen, denken und in die Schule gehen, ist die Aufgabe der Kinder, nicht der Eltern. Sich emotional und sozial zu entwickeln sei mit Helikopter-Eltern fast unmöglich. Eine solche Erziehung wirke sich extrem auf das Verhalten des Kindes auf. Um sich in Gruppenaktivitäten zurecht zu finden, brauchen heutige Kinder deutlich mehr Zeit, als zum Beispiel vor 20 Jahren.
"Ich sehe schwarz für die Zukunft."
Als absolute Katastrophe bezeichnet der Bonner Kinderpsychiater auch die Umstellung des Bildungswesens vor 15 Jahren. Sowohl in Schulen als auch in Kindergärten gehöre das Nichteinmischen (auch Laisser-faire) zum Alltag. Die Kinder sollen dadurch Selbstständigkeit erlernen, bloß führt das dazu, dass die Psyche der Kinder links liegen bleibt. "Kinder brauchen einen klaren Gegenüber, ihnen muss bewusst sein, dass es Leute gibt, die besser sind als sie", so Winterhoff weiter.
Es erwarte uns eine düstere Zukunft, sollte sich nicht bald etwas ändern. Fachkräftemängel wird entstehen, wenn die Jugendlichen nach der schulischen Bildung nicht wirklich arbeitsfähig sind. Grund hierfür ist natürlich die Art und Weise, wie sie erzogen und gebildet werden.
Kein Migrationsproblem.
Durch fehlende Empathie und Frustrationstoleranz entstehe eine ganze Generation von Narzissten, die dem Staat früher oder später Probleme bereiten wird. Dass Migration einen großen Teil des Problems ausmache, stimme nicht, so der Kinderpsychiater weiter. Er habe Patienten aus allen Bevölkerungsschichten. Die Schuld auf die Ausländer zu schieben sei viel zu einfach und falsch.