Weil er sich diskriminiert fühlt: Mann klagt gegen Frauenparkplätze
Gepostet am 26 January, 2019
Das Verwaltungsgericht in München hat dieses Mal eine etwas absonderliche Frage, mit der sie sich beschäftigen dürfen. Entschieden werden muss nämlich, ob Frauenparkplätze als diskriminierend gegenüber Männern angesehen werden können - oder sogar gegen Frauen. Die Frage haben wir einem gewissen Herrn Dominik B. Bayer zu verdanken. Dieser klagt nun gegen die Frauenparkplätze.
Frauenparkplätze - diskriminieren Männer? Oder doch eher Frauen? Die Frage begann mit dem 26-jährigen Dominik B. Bayer. Der junge Mann aus dem Rheinland besuchte die Stadt Eichstätt (Ober Bayern) und fuhr dort an einem städtischen Parkplatz an. Herr Bayer fühlte sich von den dortigen Frauenparkplätzen so sehr diskriminiert, dass er entschied die Stadt zu verklagen. Seiner Meinung nach würden Frauenparkplätze den Eindruck hinterlassen, dass Frauen extra Schutz brauchen, was sie gleichzeitig besonders schwach aussehen lassen würde.
Seit der Vergewaltigung einer jungen Frau im Jahre 2016, gibt es die Frauenparkplätze in Eichstätt. Diese sind nicht nur extra gut beleuchtet, sondern auch nicht so extrem abgelegen. Dadurch sollen potenzielle Raub- oder Vergewaltigungsfälle vermieden werden. Dominik B. Bayer zog wegen der Parkplätze nun vor Gericht.
Der Kläger und die Stadt konnten sich vor Gericht dann schließlich einigen. Die Gemeinde von Eichstätt gab bekannt, die Schilder auf Frauenparkplätzen umzutauschen. Auf den Ersatz Schildern sollen die Parkplätze lediglich als Vorschlag gelten und soll in Zukunft nicht nur für Frauen sein. Auch das männliche Geschlecht darf auf den Parkplätzen konsequenzlos parken.
Hans Bittl, Verwaltungsdirektor der Stadt Eichstätt, sah die Entscheidung als Sieg für die Frauenparkplätze in ganz Deutschland an. Auf die Frage, ob die Frauenparkplätze nun diskriminierend seien oder nicht, bekamen wir vom Gericht letztendlich doch keine Antwort. Bis Ende Februar sollen die alten Schilder durch die neuen ersetzt werden, darauf einigten sich der Kläger, Dominik B. Bayer, und die Stadt.