Neue Regelung beim Führerschein: Nur noch 90 PS bei Fahranfängern

Gepostet am 03 February, 2020

Maria Steingass

Redaktion

Die Unfallstatistik in Deutschland zeigt: Die Verkehrsunfälle gehen deutlich zurück. Allerdings gibt es eine Risikogruppe, bei der es vermehrt zu gravierenden Unfällen kommt – mit verheerenden Folgen. Verkehrs-Crashs, die von Fahranfängern verursacht werden oder in die sie verwickelt sind, sorgen immer wieder für Schlagzeilen. Jetzt fordern Experten Konsequenzen.

Der Verkehrsgerichtstag steht dieses Jahr unter dem Motto „Aggressivität im Straßenverkehr“. Der Grund: Immer wieder kam es im letzten Jahr zu erschütternden Verkehrsunfällen aufgrund von überhöhter Geschwindigkeit. Vor allem in deutschen Brennpunkt-Städten wie Berlin und vor allem durch junge Fahranfänger. Das soll sich ändern.

Autos auf der Autobahn. (Symbolbild - www.iStock.com)

Experten fordern nämlich eine PS-Begrenzung bei Fahrzeugen von Fahranfängern auf 90 PS. Siegfried Brockmann, der Leiter der Unfallforschung der Versicherer erklärt, dass männliche Fahranfänger eine Hochrisikogruppe sind. Sie fallen überdurchschnittlich oft durch riskantes Fahrverhalten auf – dementsprechend hoch ist die Unfallbeteiligung von Vertretern dieser Gruppe.

Experten haben einen Wert von 90 PS als Obergrenze für die Fahrzeuge ermitteln. Außerdem soll die Probezeit verlängert werden und Nachkontrollen für Fahranfänger eingeführt werden. Ein Vorschlag des Deutschen Verkehrssicherheitsrates: Nach bestandener Prüfung soll es ergänzende Fahrtrainings geben und Feedback-Fahrten in Begleitung eines Fahrlehrers. Zudem gibt es einen weiteren Grund für die Änderungen bei Fahranfängern.

Ein Fahrlehrer prüft eine Fahrschülerin. (Symbolbild - www.iStock.com)

Denn in den letzten Jahren ist die Quote derjenigen, die durch die Fahrprüfung fallen stark angestiegen. Die Quote der Bewerber für einen Autoführerschein, die die praktische Prüfung nicht bestehen, ist den letzten Jahren stetig auf 35 Prozent angestiegen (Stand: 2018). Bei der Theorieprüfung lag die Durchfallquote sogar bei 39 Prozent. Experten diskutieren deshalb auch über eine Veränderung der Ausbildung, die hoffentlich dafür sorgt, dass Fahranfänger besser auf den Straßenverkehr vorbereitet sind.

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