Wirtschaftsminister: Läden sollen länger und auch am Sonntag öffnen
Gepostet am 06 July, 2020
Die deutsche Wirtschaft hat es nach wie vor schwer. Die ganzen Auswirkungen der letzten Monate sind noch nicht abzusehen. Es wird aber wohl noch Monate oder sogar Jahre in manchen Branchen dauern, bis alles wieder auf Normalstand zurück ist. Wirtschaftsminister Peter Altmaier will die Wirtschaft dabei unterstützen und fordert deshalb einschneidende Veränderungen, um ein Durchstarten zu fördern.
Um die Konjunktur wieder anzukurbeln plädiert der CDU-Politiker dafür, alte Denkmuster hinter uns zu lassen. Er sagte gegenüber der „Welt am Sonntag“, alle müssten bereit sein, „Ideologie beiseitezulegen. Das sind wir Politiker den Unternehmen und ihren Beschäftigten, die um ihre Zukunft kämpfen, schuldig“. Deshalb möchte er gewisse Standards flexibler gestalten.
Ein Gang in einem Supermarkt. (Symbolbild - www.iStock.com)
Zum einen möchte er bestimmte bürokratische Anforderungen flexibler gestalten, um „Unternehmen die Chance zu geben, ihre verlorenen Umsätze nachzuholen“. Eine Option seie laut Altmaier „verlängerte Öffnungszeiten“ und die „Möglichkeit, ausgefallene verkaufsoffene Sonntage nachzuholen“. Dazu sollen auf der einen Seite mehr Arbeitsplätze geschaffen werden und auf der anderen Seite, der Konsum der Verbraucher angeregt werden.
Weitere Schritte könnten eine zeitlich begrenzte Abschaffung bestimmter bürokratischer Belastungen sein. Außerdem möchte der Wirtschaftsminister bestimmte Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigen. Dies solle Unternehmer entlasten und Investitionen fördern. Doch es gibt auch Kritik an den Plänen des Ministers.
Ein Einkaufswagen in einem Supermarkt. (Symbolbild - www.iStock.com)
Denn einige Kritiker fürchten die Aufhebung hart erkämpfter Standards im Arbeitsrecht. Der Wirtschaftsminister sagte: „Es herrscht in Deutschland immer noch zu stark die Furcht, es könnte durch eine Liberalisierung und Entbürokratisierung, und sei sie nur temporär, um eine Krise zu überwinden, zur Aufgabe lang erkämpfter Standards kommen“. Diese Gefahr bestehe jedoch nicht, denn „jede kommende Maßnahme muss dahin gehend geprüft werden, ob sie einen Beitrag zu einem wirtschaftlichen Aufschwung leisten kann,“ sagte Altmaier weiter.